What's Your Job, Jörg Schmidtke?

Wie sehen Jobs bei Fresenius aus und was machen unsere Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit? Welchen fachlichen Hintergrund muss man als Bewerber mitbringen und woher weiß man, dass man zum Unternehmen passt? „What’s Your Job“ basiert auf einer Art Steckbrief von einzelnen Mitarbeitern und ihren Tätigkeiten. Hiermit möchten wir einen Einblick in den Arbeitsalltag in unserem Unternehmen geben und zeigen, welche vielfältigen Aufgabenbereiche im Gesundheitskonzern Fresenius möglich sind.

Im folgenden Job-Profil stellt sich Jörg Schmidtke, Senior Manager Projectengineering im Bereich Dialysis-IT bei Fresenius Medical Care vor.

Wie ist Ihre Positionsbezeichnung, in welcher Abteilung sowie in welchem Unternehmensbereich und Standort arbeiten Sie?

Position: Senior Manager Projectengineering Dialysis-IT
Abteilung: Product Value Management / Technical Operations, EMEA
Unternehmensbereich: Fresenius Medical Care
Standort: Ober-Erlenbach (Bad Homburg)

Was ist Ihr Job bei Fresenius?

Ich bin mit meinem Team verantwortlich für das Deployment (grob zu übersetzen mit "Verteilung") aller Medical Software Application (MSA) Produkte im Bereich Dialyse bei internen und externen Kunden von Fresenius Medical Care (FME) weltweit. Gleichzeitig betreibe ich die technische Trainingsabteilung für diese Produkte, um die FME Landeskollegen zu zertifizieren, damit diese in der Lage sind, die Projektierung in den jeweiligen Ländern selbstständig durchzuführen.

Was haben Sie studiert bzw. welche Ausbildung und ggf. Zusatzqualifikationen haben Sie?

Ich bin gelernter Elektroinstallateur. Danach war ich acht Jahre bei der Bundeswehr als Zeitsoldat und habe parallel dazu über eine Abendschule den Handwerksmeister in Elektrotechnik erworben. Direkt im Anschluss habe ich eine Ausbildung zum staatlich geprüften Medizintechniker absolviert. Für die Tätigkeit in meinem aktuellen Bereich sind einige Weiterbildungen wichtige Voraussetzungen. U. a. besitze ich Zertifikate für die Bereiche Serverbetriebssysteme und Server Software, welche essentiell für die Implementationen der MSA sind. Darüber hinaus bin ich Medizinprodukteberater sowie Trainer für medizinische Software.

An welchem Projekt bzw. an welchen Themen arbeiten Sie momentan?

Nach der strategischen Entscheidung des Executive Management Boards, eines unserer MSA-Produkte weltweit in unseren eigenen Dialysen einzusetzen, bin ich momentan für die Überwachung, Koordination und das Berichten an das Board für dieses Gesamtprojekt zuständig. Weiterhin gibt es innerhalb von Fresenius Medical Care diverse Projekte (Hämo-, Peritoneal- und Akutdialyse, Solution Selling, etc.), in die ich involviert bin. Mittlerweile ist kaum ein Produkt von Fresenius Medical Care mehr ohne eine IT-Anbindung denkbar bzw. wird keines mehr ohne vertrieben. Da die Anforderungen des Marktes im Bereich IT-Lösungen für die Dialyse immer weiter steigen, müssen wir als Unternehmen unsere MSA stetig weiterentwickeln, anpassen und verbessern.

Inwiefern hat Ihre Ausbildung etwas mit Ihrer aktuellen Tätigkeit zu tun – oder auch nicht?

Mit meiner Eingangsausbildung zum Elektroinstallateur bzw. Elektrotechnikermeister hat meine jetzige Tätigkeit überhaupt nichts mehr zu tun. Meine weiterführenden Ausbildungen im Bereich Medizintechnik und IT dagegen sehr wohl. Ich habe mich damals explizit für den Bereich Medizintechnik entschieden, weil es im Prinzip eine Mischung aus Elektrotechnik und Medizin ist. In die Dialyse-IT-Sparte bin ich erst bei Fresenius Medical Care gelangt. Bei meiner Einstellung 2006 wurde die heutige Abteilung Dialyse-IT-Systeme gerade neu aufgebaut, und somit bin ich ein "Eröffnungsmitglied".

Was für einen Arbeitsplatz haben Sie?

Ich bin als Außendienstmitarbeiter innerhalb der Technical Operations angestellt, daher bezieht sich meine Tätigkeit fast ausschließlich auf die technischen Belange unserer MSA-Produkte. Mein Arbeitsplatz ist eine Mischung aus Außen- und Innendienst, wobei der Außenanteil überwiegt.

Im Außendienst bin ich überwiegend in Dialysekliniken tätig – primär innerhalb der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa), aber auch in Lateinamerika oder Asien Pazifik. Dort habe ich diverse Meetings mit Nephrologen, Pflegekräften, IT-Betreuern der Kunden sowie auch in kleinen Teilen direkt mit den Patienten. All diese Personenkreise müssen in unsere MSA-Produkte involviert sein. Gemeinsam arbeiten wir daran, die täglichen Abläufe in der Dialyse zu vereinfachen und somit auch ein wenig anzupassen. Der primäre Fokus liegt hierbei auf der automatischen vs. manuellen Dokumentation der (Dialyse-)Geräte und (Patienten-) Behandlungsdaten. Im Prinzip handelt es sich um klassisches Projektmanagement, d. h. Planung, Absprachen, Adaption der Software, etc. vor der Implementation der Produkte beim Kunden.

Im Innendienst bestehen meine Tätigkeiten aus der Dokumentation und Koordination einzelner Projekte, sowohl global als auch national, der Mitarbeit an internen Projekten sowie Führungsaufgaben, d. h. Mitarbeiterführung, Budgetplanungen, usw.

Welche persönlichen Eigenschaften kommen Ihnen bei Ihrem Job zu Gute? Warum passt das gut zum Unternehmen?

Ich bin von Natur aus ein sehr vielseitig und offen denkender Mensch. Dabei gehe ich sehr genau, akribisch und teilweise auch hartnäckig an Aufgaben heran. Ich kann sowohl viele Kundenwünsche und -anregungen berücksichtigen als auch eigene Ideen in zukünftige Weiterentwicklungen einbringen. Diese Eigenschaften helfen mir im täglichen Berufsalltag, das Projektgeschäft mit allen Beteiligten voranzutreiben und durchzuführen. Das kommt wiederum dem Unternehmen zugute. Ich denke, dass ich mit meiner Arbeitsweise sehr zur Qualitätssteigerung unserer Produkte und dem Ansehen von Fresenius Medical Care nach außen hin beitragen kann.

Auf welche Erfahrung, Geschichte, welches Projekt, Erlebnis oder welche Aufgabe bei Fresenius sind Sie stolz?

Zum einen beruflich:

Ich bin stolz, dass ich einen sehr großen Beitrag leisten konnte, unsere MSA-Produkte dorthin zu bringen, wo sie heute sind. Als ich 2006 bei Fresenius Medical Care angefangen habe, gab es diese Produkte teilweise noch nicht oder noch nicht in dem Umfang und in der Qualität, wie sie heute sind. Die IT-Anbindungen unserer Dialyseprodukte (Hämodialyse-Geräte, Peritonealdialyse-Geräte, Wassertechnik, Home-Therapien, etc.), sind überhaupt nicht mehr wegzudenken. Sie sind sogar essentiell geworden, um den Patienten automatisierte Unterstützungen in ihren Behandlungsbereichen anzubieten.

Zum anderen privat:

Auf persönlicher Ebene gibt es meine Schritte-Challenge-Geschichte. 2013 hatte ich einen sehr schweren Unfall, bei dem ich meinen linken Unterschenkel verlor. Zudem wurde mein Knie am gleichen Bein zertrümmert, so dass es heute immer noch durch Metall gehalten werden muss. Weiterhin habe ich Wirbelbrüche erlitten, die auch nur mittels Metall stabilisiert werden konnten. Vor dem Unfall war ich begeisterter Sportler, vor allem Fußball und Jogging waren meine Leidenschaften. Anfangs dachte ich, ich würde nie wieder laufen können. Aber nach langjähriger Rehabilitation und Training sowie mit ganz viel Durchhaltevermögen und starkem Willen habe ich den Entschluss gefasst, alles daran zu setzen, irgendwann wieder laufen zu können.

Seit Anfang 2018 bin ich sowohl körperlich, aber vor allem entsprechend prothetisch in der Lage, wieder "etwas mehr zu tun" als die letzten Jahre in der Reha oder im Krankenhaus. Ich habe langsam angefangen, Tag für Tag mehr Schritte zu gehen, um überhaupt erst mal wieder in Bewegung zu kommen. Im März 2018 kam die Nachricht, dass Fresenius an einer "Schritte Challenge" teilnimmt, genau zum richtigen Zeitpunkt. Das Ziel: Innerhalb von zwei Monaten einmal Mallorca umrunden, genauer gesagt 475 km laufen, d. h. mindestens 10.000 Schritte am Tag. Das gab mir Motivation mich anzumelden. Und was soll ich sagen? Diese Challenge hat meinen Ehrgeiz geweckt, meine täglichen Ziele zu erreichen. Anfangs waren es keine 10.000 Schritte, aber nach und nach wurden es immer mehr. Es war ein absolut tolles Aufbautraining für mich. Ich bin hin und wieder zu Fuß gegangen, anstatt mit dem Auto zu fahren. Auch wenn es manchmal mühseliger war, habe ich mich gefreut am Abend zu sehen, dass wieder mehr Schritte als "geplant" auf meinem Schritte-Zähler standen.

Am Ende habe ich Mallorca früher als gedacht umrunden können, gehe immer noch sehr viel zu Fuß und habe sogar einen Gutschein im Rahmen der Challenge gewonnen.