Chris Lobo ist Business IT Leader bei Fresenius Kabi. In dieser Rolle ist er für die Entwicklung von IT-Lösungen zuständig, mit Schwerpunkt auf Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI). Wie schätzt er das Potential von KI im Gesundheitswesen ein? Vor welchen Herausforderungen steht er bei der Umsetzung von KI-Lösungen? In diesem Interview erklärt er es.
Meine offizielle Stellenbezeichnung bei Fresenius Kabi ist „Business IT Leader”. Ich bin dafür zuständig, die geschäftlichen Anforderungen und IT-Lösungen in Einklang zu bringen, mit besonderem Fokus auf KI-Projekten. Dabei arbeite ich eng mit den Segmenten zusammen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und diese in technische Spezifikationen umzusetzen. In diesem Prozess kooperiere ich eng mit unserem AI Center of Excellence (AI CoE), um passende Lösungen zu entwickeln. Zu meinen Aufgaben gehört es außerdem, gemeinsam mit der Abteilung Corporate Development auf Gruppenebene Business Cases für KI-Projekte zu erstellen und diese auszuwerten (Interview mit Kilian Vornewald). So stellen wir sicher, dass die Projekte auf unsere strategischen Ziele einzahlen und echten Mehrwert für das Unternehmen schaffen.
Mir gefällt es, dass ich KI-Technologie einsetzen kann, um die realen Herausforderungen zu bewältigen, vor denen wir bei Kabi stehen. Eines unserer aktuellen Projekte – die Entwicklung eines KI-gestützten Assistenten für unser technisches Serviceteam – ist ein perfektes Beispiel dafür, wie KI die Art und Weise verändert, mit der wir Patientinnen und Patienten unterstützen und unser Team stärken. Besonders spannend finde ich, wie wir KI nutzen können, um die Fähigkeiten des Teams zu ergänzen und es ihm zu ermöglichen, noch besseren Service zu bieten. An Projekten zu arbeiten, die sowohl die Patientenversorgung als auch die Effizienz im Gesundheitswesen insgesamt weiterentwickeln, das ist wirklich motivierend. Ich bin davon überzeugt, dass KI das Potenzial hat, Innovationen in verschiedenen Bereichen unseres Unternehmens voranzutreiben – von Vertrieb und Marketing bis hin zu regulatorischen Themen.
Unsere Stärke, technische Lösungen an geschäftliche Anforderungen anzupassen. Wir verstehen sowohl die komplexen Anforderungen des Unternehmens als auch das Potenzial von KI-Anwendungen. dafür sind wir in ständigem Austausch mit verschiedenen Akteur:innen im Unternehmen – von den Geschäftsbereichen bis hin zum AI Center of Excellence. So stellen wir sicher, dass unsere KI-Projekte nicht nur technisch umsetzbar sind, sondern die Geschäftsbereiche wirklich unterstützen. Außerdem dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass es sich bei Gesundheitsdaten um sensible Daten handelt. Deshalb haben wir verlässliche Prozesse entwickelt, um sicherzustellen, dass unsere KI-Projekte alle regulatorischen Anforderungen erfüllen und den hohen Datenschutzstandards der Gesundheitsbranche entsprechen.
Ich habe meinen Abschluss in Computer Science Engineering in Indien gemacht und dann bei einem der größten indischen Beratungsunternehmen gearbeitet. Danach war ich mehrere Jahre für Oracle tätig. Ich wollte Sprachen lernen und in eine Führungsposition aufsteigen. Daher habe ich ein MBA-Studium in Deutschland und China abgeschlossen und dabei Deutsch sowie Mandarin gelernt. Ich bin in beiden Sprachen noch nicht perfekt, aber ich versuche jeden Tag, mich zu verbessern. Anschließend habe ich ein Praktikum bei einem Medtech-Unternehmen in Deutschland absolviert. So habe ich 2012 meine Karriere in der Medtech-Welt gestartet, zunächst in einem Pharmaunternehmen, das Onkologieprodukte herstellt, und 2020 bin ich zu Fresenius Kabi gewechselt.
Ich finde, Fresenius bietet ein perfektes Umfeld, um Innovation im Gesundheitswesen voranzutreiben. Denn dort sind viele Bereiche des Gesundheitssektors vereint, die man sonst eher in unterschiedlichen Unternehmen findet. Wenn du dich für Technologie begeisterst, die wirklich etwas im Leben der Menschen bewirkt, bist du bei Fresenius richtig. Hier herrscht ein toller Teamgeist. Man arbeitet mit wunderbaren Kolleginnen und Kollegen zusammen und kann kontinuierlich wachsen. Wenn man in einem Unternehmen arbeitet, das so groß ist wie Fresenius, kann man Lösungen entwickeln, die weltweit Wirkung zeigen. Besonders die Arbeit bei Kabi ist spannend. Denn hier haben wir die Kompetenzen und den Ehrgeiz, Großes zu erreichen. Veränderungen werden direkt von der Unternehmensspitze vorangetrieben. Und der Kaffee ist richtig gut!
Wir haben erfolgreich KI-gestützte Lösungen implementiert, die direkt den Patientinnen und Patienten zugutekommen und unsere Abläufe verbessern. Darauf bin ich stolz. Ein gutes Beispiel ist der schon erwähnte KI-gestützte Assistent für unser technisches Serviceteam. Oder dass wir daran arbeiten, den Zeitaufwand für Dokumentation zu reduzieren, damit sich die Menschen besser auf ihre eigentliche Tätigkeit konzentrieren können. Darin steckt riesiges Potenzial. Es geht nicht nur um den Einsatz fortschrittlicher Technologien, sondern auch darum, wie diese zu einem besseren und schnelleren Service für Mitarbeitende und Patient:innen beitragen und sicherstellen, dass kritische Medizingeräte jederzeit einsatzbereit sind. Besonders gut gefällt mir auch die Innovationskultur im Unternehmen, die darauf abzielt, Ideen aus allen Ebenen zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams zu unterstützen. Dass wir innovative Konzepte nicht nur entwickeln, sondern auch umsetzen – und das in dem hochregulierten Gesundheitsumfeld – ist für mich besonders erfüllend. Wenn man ins Büro kommt und weiß, die eigene Arbeit wirkt sich positiv aus, dann ist das eine enorme Motivation!
Danke für das Interview Chris!