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What´s your job, Kilian Vornewald?
Interview |

Kilian Vornewald ist Director Corporate Development, Digital Projects bei Fresenius SE und verantwortet die Koordination von KI-Initiativen im gesamten Unternehmen. Wie identifiziert er die Anwendungsfälle, die großen Nutzen bieten? Und welche Rolle spielt die KI seiner Meinung nach zukünftig bei Fresenius? Mehr dazu in unserem Interview.

„Wir schlagen die Brücke zwischen übergeordnetem strategischem Denken und praktischer Umsetzung.”
Kilian Vornewald,Director Corporate Development
Kilian, was steht auf deiner Visitenkarte und welche Aufgaben umfasst dein Job?

Mein offizieller Titel ist „Director Corporate Development“ im Team Digital Projects. In dieser Rolle bin ich für KI-Projekte auf Gruppenebene verantwortlich. Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, strategische Chancen für den Einsatz von KI in unseren Geschäftsbereichen zu identifizieren, die Finanzierung und Unterstützung des Managements für diese Projekte zu sichern und deren Umsetzung zu begleiten. Außerdem schauen wir uns digitale und datengetriebene Geschäftsmodelle an. Dabei arbeite ich eng mit Fresenius Digital Solutions und dem AI Center of Excellence (AI CoE) bei Fresenius Digital Technology zusammen sowie mit anderen Geschäftsbereichen wie Helios. Dadurch kann ich sicherstellen, dass unsere KI-Projekte im Einklang mit unserer Gesamtstrategie sind.

Was ist an deiner Rolle so spannend?

Vor allem, dass ich Innovationen vorantreiben kann, die einen echten Einfluss auf die Gesundheitsversorgung haben. Wir setzen KI nicht um ihrer selbst willen ein, sondern um konkrete Probleme zu lösen und die Patient:innenversorgung zu verbessern. Das geschieht z. B., indem wir dafür sorgen, dass medizinische Geräte immer einsatzbereit sind. So haben wir beispielsweise 2024 eine Lösung implementiert, die unsere Servicetechniker:innen im Außendienst in unserem Medtech-Bereich unterstützt. Ich mag auch die Herausforderung, KI-Anwendungsfälle zu identifizieren und diejenigen zu priorisieren, die den größten Nutzen liefern. Das Potenzial, die Arbeit des medizinischen Personals zu verbessern, ist riesig, da wir über 140.000 Fachkräfte bei Helios und Quirónsalud sprechen. Es ist ein komplexer Prozess, bei dem wir unsere Geschäftsprozesse verstehen, die technologische Machbarkeit bewerten und die potenziellen Auswirkungen einschätzen müssen. Im Gesundheitswesen moderne Technologien anzuwenden, die einen direktem Einfluss auf das Leben der Menschen haben – das motiviert mich sehr.

Was zeichnet dein Team aus?

Meiner Meinung nach ist es unser strategischer Ansatz bei der Einführung der KI. Wir versuchen immer, Top-down-Denken mit praxisnaher Umsetzung zu verbinden. Daher arbeiten wir eng mit verschiedenen Akteur:innen im Konzern zusammen. Damit unsere Innovationen sowohl im Einklang mit unseren Geschäftszielen stehen, als auch echten Mehrwert schaffen. Eine weitere zentrale Stärke ist unser Fokus auf den Aufbau interner Kompetenzen. Zwar kooperieren wir mit externen Partnern, aber wir legen großen Wert darauf, eigenes KI-Know-how zu entwickeln. Daher haben wir das AI CoE bei Fresenius Digital Technology gegründet. Denn damit können wir flexibler und gezielter auf unsere spezifischen Anforderungen als Healthcare-Unternehmen eingehen.

 

Wie ist dein Background? Wie bist du zu Fresenius gekommen?

Ich habe BWL studiert und bin 2016 als Trainee bei Fresenius eingestiegen. Danach habe ich meine Karriere im Projektmanagement begonnen und als Fresenius 2017 das Biosimilars-Geschäft von Merck übernommen hat, habe ich die IT-Integration geleitet. Vor meiner aktuellen Tätigkeit war ich bei Fresenius Kabi, wo ich globale Programme, zum Beispiel im regulatorischen Bereich, leitete. 2023 konnte ich eines der ersten Projekte mit generativer KI initiieren. Dank dieser Erfahrung habe ich wertvolle Einblicke in die praktischen Anwendungen von KI in unserem Geschäft gewonnen.

„In welchem anderen Unternehmen kann man zusehen, wie Roboter Pharmazeutika herstellen, ein Medtech-Labor erleben und dabei sein, wenn in einer stark ausgelasteten Notaufnahme Patienten medizinisch versorgt werden?”
Kilian Vornewald,Director Corporate Development
Was sind gute Gründe bei euch mitzuarbeiten? Was würdest du einer Person sagen, die sich dafür interessiert?

Ich bin zu Fresenius gewechselt, weil das Unternehmen eine sehr breite Palette an Bereichen und Themen bietet, an denen man arbeiten kann: Pharma, Medtech, Gesundheitsversorgung in Krankenhäusern, IT und mehr. Und natürlich finde ich es motivierend, einen solchen Einfluss auf Dienstleistungen und Produkte zu haben, die für viele Menschen von großer Bedeutung sind. In der Praxis gefallen mir die innovative Kultur und die Verfügbarkeit von Ressourcen, um Ideen in die Realität umzusetzen. Hier kann man mit modernsten Technologien arbeiten und gleichzeitig ein tiefes Verständnis für die Gesundheitsbranche entwickeln. Auch das kooperative Arbeitsumfeld mag ich sehr – dass man mit talentierten Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten und ständig dazulernen kann. In welchem anderen Unternehmen kann man zusehen, wie Roboter Pharmazeutika herstellen (wir betreiben ein Werk in Friedberg), ein Medtech-Labor erleben (wie das, das wir in Lake Zurich in der Nähe von Chicago unterhalten) und dabei sein, wenn in einer stark ausgelasteten Notaufnahme Patienten medizinisch versorgt werden?

Worauf bist du stolz?

Ich finde es unglaublich, wie wir es in relativ kurzer Zeit geschafft haben, relevante KI-Projekte zu identifizieren und umzusetzen. Dabei haben wir uns auf die Anwendungsfälle konzentriert, die eng mit unseren Kernprozessen verknüpft sind und starken Rückhalt im Unternehmen finden. Dieser Ansatz hat sich als erfolgreich gezeigt. Ich finde es auch eine großartige Leistung, dass wir interne KI-Kompetenz aufbauen konnten. Und ich bin stolz auf den kooperativen Spirit, den wir mit diesen Initiativen zwischen den Teams und Geschäftseinheiten gefördert haben. Es ist sehr schön, zu sehen, wie wir unterschiedlichste Kompetenzen zusammenbringen, um Innovation im Gesundheitswesen zu fördern. Ich persönlich bin in meinem Leben schon mehrfach mit unseren Produkten in Kontakt gekommen. Manche dieser Produkte sind recht simpel (zum Beispiel isotonische Kochsalzlösung), aber sie retten dennoch Leben. Diese Momente haben mich schwer beeindruckt.

Danke für das Interview Kilian!

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