Praktikum bei Fresenius Kabi: Where Quality Comes First
Hallo zusammen! „Xin chao!“ oder „Alsalamu Alaikum!“, wie man bei uns zu Hause sagt.

Wie ihr bereits erkennen könnt, ist Internationalität im Spiel. Internationalität, wie sie im Global Quality Management (GQM) bei Fresenius Kabi vertreten ist – aber darauf werden wir später zurückkommen.
Wir, Tu Linh Vu (links im Bild), Pharmaziestudentin im 3. Semester an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster, und Maram Alhabash (rechts im Bild), Chemie und Pharmatechnik-Studentin im 8. Semester an der Deutsch-Jordanischen-Hochschule in Jordanien, haben ein ein- und fünfmonatiges Praktikum bei Fresenius Kabi im Bereich GQM in Oberursel absolviert.
Die Unternehmensphilosophie „caring for life“ von Fresenius Kabi setzte den ersten Anreiz bei uns sich zu bewerben. Im Mittelpunkt steht das Wohl des Patienten. Daneben überzeugten uns die globale Ausrichtung und das nachhaltige Wirtschaften von Fresenius, genauso wie die Vielfalt der Fresenius-Unternehmensgruppe. Für unser erstes Praktikum in der pharmazeutischen Industrie fehlte nur noch eine erfolgreiche Bewerbung.
Unser Bewerbungsverfahren

Tu Linh
Den ersten Stein auf meinen Weg zu Fresenius Kabi setzte meine Initiativbewerbung für eine Famulatur, einem vierwöchigen Pflichtpraktikum in der Pharmazie. Beworben hatte ich mich für meine Famulatur im September ein halbes Jahr im Voraus.
Die Personalabteilung meldete sich bereits kurze Zeit später mit der Anfrage für ein Telefoninterview, welches ich mit der Leitung der Abteilung GQM geführt habe.

Maram
Beworben hatte ich mich auf die Stelle „Pharmaziepraktikant im Bereich GQM“, welche für fünf Monate vorgesehen war.
In der Ausschreibung waren neben guten MS-Office-Kenntnissen und einem hohen Maß an Eigeninitiative, gute Englischkenntnisse gefordert. Dies kam mir insofern zugute, als dass ich erst seit einem Jahr Deutsch spreche. An Kommunikation sollte es im Praktikum selbst schon mal nicht scheitern, was mich in jedem Falle beruhigte.
Bereits einige Tage nachdem wir unsere Bewerbung über das Portal eingereicht hatten, erhielten wir eine Einladung zu einem Telefon-Interview. Das Telefoninterview entsprach im Großen und Ganzen einem typischen Bewerbungsgespräch mit einer „winzigen“ Ausnahme: Wir erhielten direkt im Anschluss des Gespräches eine Rückmeldung. In unserem Falle eine Zusage für einen Praktikumsplatz im GQM in Oberursel. Nervenaufreibendes Abwarten auf eine Rückmeldung blieb uns glücklicherweise erspart.
Unser Aufgabenfeld
Qualität. Eine Begrifflichkeit, die uns tagtäglich beschäftigt, wenn auch häufig eher unbewusst. Sie beeinflusst unser Handeln in allen Lebensbereichen. Mit ihr geht die Zufriedenheit mit Produkten und Dienstleistungen einher. Umso wichtiger ist sie für Fresenius Kabi, dass getreu dem Motto „caring for life“ handelt, eine ordnungsgemäße Qualität sicherzustellen. Und genau um die Gewährleistung von Qualitätsstandards geht es im GQM, wie ihr im Folgenden feststellen werdet.
Tu Linh
In meinen vier Wochen habe ich die verschiedenen Perspektiven, die einem Apotheker im Qualitätsbereich der pharmazeutischen Industrie offen stehen, kennengelernt. Ob Sachkundige Person, Leiter der Herstellung, Auditor oder Quality Manager, die Vielfalt des Apothekerberufes in der pharmazeutischen Industrie ist nicht abzustreiten. Bei Letzterem geht es im Kern darum, die Umsetzung qualitätssicherstellender Maßnahmen und Prozesse für die weltweit tätigen Organisationen von Fresenius Kabi zu garantieren. Ein grundlegendes Instrument sind dafür Selbstinspektionen, sogenannte Audits. Audits für die mehr als 130 Organisationen zu planen, ist ein aufwendiger Prozess, der bestimmten Kriterien unterliegt. In meiner Praktikumszeit bestand meine Aufgabe darin, zur Vervollständigung eines Audit-Plans beizutragen und diesen zu aktualisieren.
Basis für die Sicherheit und Effizienz der Produkte sowie Dienstleistungen von Fresenius Kabi stellen nationale und internationale Richtlinien dar. Regelmäßig müssen auch Lieferanten aller Organisationen weltweit kontrolliert werden. Mein Beitrag in diesem Bereich bestand einerseits darin, die Dokumentation von Auditergebnissen eines Lieferanten zu begutachten, andererseits Emails an Organisationen zu verfassen, mit der Aufforderung bestimmte Dokumente bereitzustellen.
Maram
In meiner Praktikumszeit erhielt ich die Gelegenheit, mich an diversen Projekten zu beteiligen und vielfältige Einblicke in die verschiedenen Bereiche im GQM zu gewinnen. Besonders die langfristig ausgerichtete Laufzeit der Projekte ist an dieser Stelle hervorzuheben, da sie mir ermöglichte, mich intensiv mit den Inhalten zu beschäftigen. Beteiligt war ich zum einem an der Sicherstellung der Regelungen in der neu geltenden ISO 9001:2015. Konkret befasste ich mich mit den Neuerungen jener Norm. Dafür sammelte ich Informationen der Organisationen bezüglich des Umsetzungszeitpunkts der neuen Richtlinien.
Die ordnungsgemäße Bearbeitung von Reklamationen ist Teil der kontinuierlichen Verbesserung, die ein Grundsatz des Qualitätsmanagement Systems darstellt. Weltweit wird bei Fresenius Kabi der GCMW-Manager (Global Complaint Management Workflow) angewendet, auf den lokale Complaint Officer zugriffsberechtigt sind. Hier bestand meine Aufgabe darin, Nominierungen der Complaint Officer aller Organisationen zu sammeln und die Dokumente in den GCMW-Manager einzupflegen.
Das Streben nach der kontinuierlichen Verbesserung äußert sich außerdem darin, dass sogenannte CAPAs (corrective and preventive action) in Folge von Auditbeobachtungen in einzelnen Organisationen in dem elektronischen QM-System (TrackWise) übertragen werden müssen – hierbei nahm ich eine unterstützende Funktion ein.

Wir mit unseren Praktikantenbetreuerinnen (von links): Dr. Andrea Bauer, Maram Alhabash, Tu Linh Vu, Susanne Dürr, Susann Hasenberg
Durch unsere Aufgaben haben wir die Erkenntnis gewonnen, dass es für Qualität wesentlich ist, Prozesse beherrschbar zu machen, sei es mit der Validierung und Qualifizierung sowie anderweitigen Instrumenten (z. B. SOPs), um Risiken kontrollieren zu können, einen definierten Standard zu gewährleisten und letztlich damit dem Patienten Sicherheit zu bieten.
Unsere Erfahrungen
Tu Linh
Das Arbeiten in einem international tätigen pharmazeutischen Unternehmen war für mich eine völlig neue Erfahrung und gewährte mir Einsicht in das Qualitätsmanagementsystem.
Dadurch, dass – wie der Name schon verrät – die Abteilung GQM international tätig ist, ist der Bereich sehr komplex und abstrakt, aber gegen Ende der ersten Woche klärten sich für mich allmählich die verschiedenen Prozesse und Abläufe im GQM auf und ich begann die Arbeit eines Quality Managers nachvollziehen zu können. Die globale Ausrichtung der Abteilung macht sich darin bemerkbar, dass nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch gesprochen wird. Der Schriftverkehr und jegliche Dokumente sind auf Englisch verfasst.
Wir tauschten für unser Praktikum Laborgeräte gegen Computer, Laborkittel gegen Blusen und Vorlesungen gegen Meetings.
Maram
Ob Telefonkonferenzen, Meetings oder Emails im Business-Englisch verfassen – in den fünf Monaten durfte ich den Arbeitsalltag von Managern im Bereich GQM intensiv miterleben und daran teilhaben.
In meiner Praktikumszeit lernte ich nicht nur, in meiner Arbeitsumwelt sicher zu kommunizieren, sondern gewann auch an Selbstbewusstsein bei meiner Arbeit dazu. Einen tieferen Einblick gewann ich auch in die Funktions- und Anwendungsweise von Datenbanken sowie in das Dokumentenablagesystem, was mir für mein späteres Berufsleben sicher von Nutzen sein wird.
Nette Nebeneffekte, die wir aus unserer Praktikumszeit mitnehmen konnten, sind zum einen die Verbesserung von Sprachfertigkeiten (Deutsch bzw. Englisch) und zum anderen die Vertiefung von MS-Office Kenntnissen gewesen. Im Allgemeinen konnten wir uns durch das Praktikum auf unser späteres Berufsleben vorbereiten, denn wir sammelten diverse Erfahrungen in den Bereichen ISO 9001, Validierung und Qualifizierung, QM-System mit all ihren Komponenten (u.a. Audits, Management Report, Risk Profiling) sowie globale IT-Systeme.

Unser Fazit
Die direkte Anwendung der Inhalte eines naturwissenschaftlichen Studiums ist auf den ersten Blick im GQM nicht erkennbar, allerdings erfordern die Aufgaben im Qualitätsmanagement ein umfassendes naturwissenschaftliches Wissen und einen ganzheitlichen Ansatz. Gerade das brachte für uns in die Praktikumszeit Abwechslung hinein. Wir tauschten für unser Praktikum Laborgeräte gegen Computer, Laborkittel gegen Blusen und Vorlesungen gegen Meetings. Spannend blieb es für uns durch die Vielfältigkeit, Flexibilität und Komplexität, die das internationale Umfeld bietet. Unsere erste Erfahrung in der pharmazeutischen Industrie ist für uns somit sehr gelungen gewesen. Einen entscheidenden Beitrag dazu hat die herzliche Atmosphäre im Mitarbeiterumfeld geleistet.
Dafür möchten wir uns bei allen Mitarbeitern bedanken! Wir sagen auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!