"So können wir den ökologischen Fußabdruck klein halten!"
Sustainability
Interview |

Carmen Bier, Klinikgeschäftsführerin im Helios Klinikum Bad Saarow, ist pragmatisch veranlagt und hält viel von Nachhaltigkeit. Das war der Grund und der persönliche Antrieb, warum Bier alte Schiffscontainer zu drei modernen Apartments umbauen und sie auf dem Klinikgelände aufstellen hat lassen. Für wen die Container gedacht sind und warum sie in dieses Projekt so viel Herzblut gesteckt hat, das erzählt die Klinikgeschäftsführerin im Interview.

Frau Bier, eine Klinik, die selbst Wohnraum schafft, ist vorbildlich, aber auch erklärungsbedürftig. Wie kamen Sie auf die Idee, die Apartments auf dem Gelände der Helios-Klinik zu errichten, und wer soll hier einziehen?

Carmen Bier: Wir benötigen regelmäßig Wohnraum vor allem für Studierende der Medizinischen Hochschule Brandenburg und für Studierende, die ihr praktisches Jahr bei uns absolvieren, die aber nicht pendeln wollen. Unsere vorhandenen Gäste- und Bereitschaftszimmer reichen dafür längst nicht mehr aus. Und so sind wir, Prof. Dr. Stefan Koch, unser Wissenschaftlicher Direktor und ich, vor einiger Zeit auf die Idee gekommen, selbst kleine Apartments anzubieten.

„Gerade, wenn man irgendwo neu ist, finde ich es wichtig, dass man sich wohlfühlt.”
Eine Klinikchefin, die sich höchstpersönlich um Wohnraum für Studierende kümmert und sogar die Möbel für die Apartments kauft? Woher kommt dieses Engagement?

Carmen Bier: Während meiner Studien- und Ausbildungszeit musste ich oft den Wohnort wechseln und habe viele Unterkünfte kennengelernt. Gerade, wenn man irgendwo neu ist, finde ich es wichtig, dass man sich wohlfühlt. Und darauf habe ich hier geachtet.

Warum haben Sie sich just für Schiffscontainer entschieden? Kann man darin denn überhaupt wohnen?

Carmen Bier: Ja, kann man und ich finde die Idee, solche Überseecontainer in Wohnraum umzuwidmen, sehr spannend. Es ist eine kreative Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck klein zu halten und gleichzeitig trotzdem komfortabel zu leben. Das Projekt war aber auch eine Herausforderung, denn erst mal mussten wir die Schiffscontainer bekommen, was gar nicht so einfach ist. Wir haben zunächst fünf Überseecontainer angeschafft.

Können Sie näher auf die Bauweise eingehen?

Carmen Bier: Der Innenausbau ist nicht mit dem eines normalen Hauses oder einer Wohnung zu vergleichen. Das Ganze war denn auch nicht ganz komplikationslos. Aber gemeinsam mit unseren hiesigen Baufirmen haben wir auch diese Hürde gut genommen. Es sind so am Ende moderne, schöne Wohnungen entstanden, die wir mit einem Wohnbereich mit TV, einer Küche, einem Bad mit Dusche, mit separaten Schlafräumen, Fußbodenheizung, WLAN und vielem mehr ausgestattet haben. Von außen sind die Container mit Steinwolle gedämmt und mit Aluminium verkleidet. Insgesamt sind wir sehr stolz auf unsere Wohncontainer.

„Das Projekt war aber auch eine Herausforderung, denn erst mal mussten wir die Schiffscontainer bekommen, was gar nicht so einfach ist.”
Sind alle Apartments gleich eingerichtet?

Carmen Bier: Jeder Wohnung haben wir einen individuellen Namen gegeben: Sie heißen „Strandhaus“, „Jagdhütte“ und „Gartenlaube“. Und entsprechend habe ich auch die Einrichtung und Deko gewählt. Mir bereiten das Konzipieren, Einrichten und Dekorieren enorm viel Freude, sodass ich auch des Öfteren an den Wochenenden in Möbelhäusern unterwegs war.

Was machen Sie, wenn der Bedarf so groß wird, dass die drei Apartments nicht mehr ausreichen?

Carmen Bier: Auch darüber haben wir uns natürlich Gedanken gemacht. Unsere Container sind derzeit sozusagen in einer Testphase. Für den Fall, dass wir langfristig mehr Übernachtungsmöglichkeiten benötigen, verfügen wir noch über genügend Bauflächen, um das Projekt zu erweitern. Wir wissen jetzt ja, wie es geht.

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