2. Juli 2024
Was haben Cloud Services mit Künstlicher Intelligenz zu tun? Wie lassen sich Prozesse verschlanken und Informationen im Unternehmen leichter zugänglich machen? Damit beschäftigt sich Hannes Breitfeld, Lead Cloud Architect Innovation Automation bei Fresenius Digital Technology. Im Interview erläutert er, worauf es dabei ankommt.
Ich bin Lead Cloud Architect für Innovation und Automatisierung. In dieser Rolle treibe ich zum einen Innovationsthemen voran und bin beispielsweise Teil des AI CoE (Artificial Intelligence Center of Excellence). Das beinhaltet derzeit die jüngsten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz rund um das Thema Generative AI. Und zum anderen stelle ich sicher, dass wir unsere Services und eine KI-Infrastruktur für unsere internen Kunden automatisiert bereitstellen können.
Wir sind verantwortlich für alle Cloud Services und müssen sicherstellen, dass unsere Umgebung nachhaltig, resilient und skalierbar betrieben wird. Wie erreicht man das? Etwa, indem wir bei der Bereitstellung auf Infrastructure as Code setzen. Das bedeutet: Wir beschreiben unsere gesamte Infrastruktur in Code – die beliebteste Sprache hier ist Terraform – und können dadurch mit nur wenigen Änderungen am Code umfassende Anpassungen an unserer Infrastruktur herbeiführen. Dadurch können wir agil und schnell arbeiten und viel besser auf wechselnde Anforderungen reagieren. Das wiederum zahlt auf die Konzernziele ein, Zeit und Geld zu sparen.
Bei meinen Aufgaben rund um KI geht es unter anderem darum, die Potenziale auszuschöpfen, die KI bietet und gleichzeitig Risiken zu managen. Unser Ziel ist es, innerhalb des Konzerns der One-stop-Shop für KI-Anwendungen zu sein.
Neben der Automatisierung der gesamten Plattform stellen wir außerdem noch sogenannte Application Landing Zones – separate Bereiche innerhalb unserer Infrastruktur – bereit, in denen die Business Units ihre eigenen Dienste verwalten und anbieten können. Die Landing Zones stellen wir automatisiert zur Verfügung, d. h. auch hier können wir auf Anforderungen sehr schnell und kosteneffizient reagieren.
Ein weiterer Vorteil ist, dass wir bei Infrastructure as Code die verschiedenen Dienste nicht aus dem Portal „zusammenklicken“, sondern den gewünschten Zustand im Code beschreiben. Und dieser Code lässt sich sehr gut in den Dokumentationen verarbeiten, die für uns als Gesundheitskonzern sehr umfassend vorgeschrieben sind.
Wir haben wirklich uneingeschränkten Zugang zu allen Technologien, die state of the art sind. Das ist sehr spannend, und meiner Meinung nach muss sich der Fresenius-Konzern sich in Sachen Aktualität und Zukunftsausrichtung der IT nicht verstecken. Wir verlagern alles in die Cloud und bleiben nur in lokalen Rechenzentren, wenn es wirklich gute Gründe dafür gibt. Das kann etwa passieren, wenn man eine Anwendung hat, die extrem niedrige Latenzen erfordert. Oder wenn regulatorische Auflagen verhindern, dass bestimmte Daten in der Cloud gespeichert werden. Die müssen wir als Gesundheitskonzern natürlich einhalten. Und natürlich ist alles rund um KI extrem spannend. Wir arbeiten an vorderster KI-Front – und das in einem Gesundheitskonzern. Unsere Arbeit hat wirklichen Einfluss auf unsere Patientinnen und Patienten.
Als IT-Dienstleister sind wir nicht losgelöst vom Kerngeschäft. Im Gegenteil arbeiten wir sehr intensiv mit den Business Units und sind ganz nah an ihrem Geschäft. Wir arbeiten eng mit ihnen zusammen, um die Anforderungen genau zu verstehen und ihre Anwendungsfälle und Prozesse zu verbessern. Wir pflegen außerdem im Team einen wertschätzenden Umgang und kommunizieren auf Augenhöhe, es gibt keine Top-down-Mentalität. Das finde ich gut.
Ich bin Informatikkaufmann und habe nach meiner Ausbildung in diversen Beratungsunternehmen gearbeitet. Berufsbegleitend habe ich Wirtschaftsinformatik studiert und einen Master in Big Data und Business Analytics absolviert. Seit Juli 2021 bin ich bei Fresenius Digital Technology in den Cloud Services als Lead Cloud Architect Innovation Automation.
Es ist toll, Teil eines Teams zu sein, das so maßgeblich an der ganzen Konzern-IT beteiligt ist. Wir leisten wirklich einen großen Beitrag mit unserem Service, und es ist natürlich schön, dass das im Unternehmen auch anerkannt wird. Ich glaube, wir haben einen ganz guten Ruf als ein Team, das immer alle unterstützt und immer eine gute Lösung findet. Die Wertschätzung dafür zu spüren – das macht mich sehr zufrieden.