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What's Your Job, Eva Sennewald?
Interview |

Wie gestaltet man moderne Arbeitsumgebungen im Post-Corona-Zeitalter, in dem das Homeoffice lockt? Wie lässt sich eine Standortstrategie mit einem Sharing-Konzept erfolgreich umsetzen? Eva Sennewald leitet bei Fresenius das Workplace Management und steht vor spannenden Herausforderungen: Wie schafft man attraktive Räume für Zusammenarbeit? Im Interview gibt sie Einblicke in die Transformation der Arbeitswelt.

„Wir möchten dafür sorgen, dass es attraktiv ist, ins Office zu kommen.”
Eva Sennewald,Senior Manager Workplace Management
Eva, was steht auf deiner Visitenkarte und was liegt in deiner Verantwortung?

Mein Titel lautet „Senior Manager Workplace Management“. Wir gehören in der Fresenius SE zur Gruppe Real Estate Management, die in die Bereiche Technik, Service und Workplace aufgeteilt ist. Als Leiterin der Gruppe Workplace Management bin ich für die Gestaltung und Nutzung unserer Büroflächen verantwortlich. Wir zoomen ins Gebäude hinein und fragen uns: Welche Flächen brauchen unsere Mitarbeitenden? Wie soll die Ausstattung aussehen? Wie wollen wir die Räume beleben? Das reicht von der Möblierung über Collaboration Spaces und Aktivitäten bis zur IT-Ausstattung. Dabei arbeite ich eng mit verschiedenen Abteilungen zusammen, um die optimale Arbeitsumgebung für unsere Mitarbeitenden zu schaffen.

Kannst du das an ein paar Beispielen näher erläutern?

Wir arbeiten beispielsweise mit dem Asset Management zusammen, die für die gesamten Mietverträge verantwortlich sind. Oder wenn es um die technische Ausstattung geht, dann stimme ich mich mit der Fresenius Digital Technology (FDT) ab. Aktuell stehen wir vor dem Abschluss der Renovierung unseres Hauptgebäudes „EK1“. Dieses war ein bisschen in die Jahre gekommen, hier wurden jetzt zum Beispiel Erneuerungen beim Brandschutz notwendig. Solche Baumaßnahmen sind dann Großprojekte, die von den Kolleginnen und Kollegen bei Construction & Design gemanagt werden. Und wir als Workplace Management haben immer Schnittstellen mit den Projekten.

Was ist dein Background, wie kamst du zu Fresenius?

Ich bin von Haus aus Architektin und habe klassische Hochbauarchitektur studiert. Nach dem Studium startete ich bei einer Großbank in Frankfurt im Flächen- und Umzugsmanagement. Nach 18 Jahren in der Bankenwelt bin ich dann durch Zufall auf eine Stellenanzeige von Fresenius gestoßen. Ehrlich gesagt hatte ich das Unternehmen vorher gar nicht so auf dem Schirm. Der Bereich Real Estate war bei Fresenius damals noch im Aufbau – das war eine spannende Herausforderung. Auch, weil ich mitten in der Coronazeit hier angefangen habe, was natürlich für unseren Job eine ganz spezielle Zeit war.

Wie haben sich denn die Aufgaben seit der Pandemie verändert?

Man denkt ja rückblickend auf die Coronazeit in erster Linie daran, dass alle von zuhause aus auf die IT zugreifen können sollten. Und das war auch ein großes Thema. Aber wir im Workplace Management hatten dann zum Beispiel mit den Vorgaben zu tun: Wie viele Leute dürfen denn in einem Raum sitzen, wie halten wir die Abstände ein? Wir haben dann teilweise selbst Schilder ausgedruckt, mit der Angabe, wie viele Personen in einem Raum arbeiten dürfen. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir auch den Mitarbeitenden im Homeoffice die Möglichkeit geben konnten, einen „gesunden“, also ergonomischen, Arbeitsplatz zu gestalten. In Zusammenarbeit mit unserem Möbellieferanten haben wir einen Officemöbel-Katalog erstellt, bei dem die Mitarbeitenden fürs Homeoffice privat ergonomische Büromöbel zu unseren Einkaufspreisen erwerben konnten. Jetzt, da viele wieder ins Büro kommen, haben wir die Belegungsquoten im Blick. Wir schauen uns die Auslastung an und machen einmal jährlich Befragungen bei den Mitarbeitenden, damit wir ein optimales Raumangebot schaffen können. 

Was macht dein Team aus?

Wir sind ein bunter, vielseitiger Haufen – alle bringen ihre speziellen Expertisen ein. Die unterschiedlichen fachlichen Hintergründe ergänzen sich perfekt. Was uns verbindet: Wir sind alle Teamplayer und verstehen, wie wichtig die Verzahnung der verschiedenen Aufgaben ist. Außerdem brennen wir dafür, Dinge zu bewegen und Veränderungen voranzutreiben.

Was macht deinen Job spannend?

Besonders reizvoll finde ich den direkten Kontakt zu den Mitarbeitenden. Ich bin da in engem Austausch, höre zu und nehme Impulse auf. Ob auf dem Flur oder in geplanten Gesprächen – ich erfahre dadurch aus erster Hand, was gut funktioniert und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Diese Erkenntnisse fließen dann in unsere Strategien ein. Wir entwickeln daraus neue Ideen für die Arbeitsumgebung und setzen diese in konkreten Projekten um. Viele Unternehmen versuchen die Leute über Vorgaben zurück ins Büro zu holen. Wir hingegen versuchen, Angebote und Räume zu schaffen, die es attraktiv machen, ins Office zu kommen.

„Wir zoomen ins Gebäude hinein, um die optimale Arbeitsumgebung für unsere Mitarbeitenden zu schaffen.”
Eva Sennewald,Senior Manager Workplace Management
Was sind gute Gründe, bei euch mitzuarbeiten?

Fresenius ist ein attraktiver Arbeitgeber mit einem tollen Gesamtpaket. Was mich besonders begeistert: die Menschen hier. Schon in meinen ersten Meetings während der Corona-Zeit habe ich gemerkt, wie offen und hilfsbereit alle sind. Dazu kommt die Unternehmensphilosophie – nicht nur das Patientenwohl, sondern auch das Wohl der Beschäftigten steht im Fokus. Man kann hier wirklich etwas bewegen und Veränderungen anstoßen, auch wenn man natürlich immer die Kosten im Blick haben muss.

Was macht dich stolz?

Wir konnten in den letzten zwei Jahren unsere Büroflächen um etwa 26.000 Quadratmeter reduzieren – das entspricht etwa vier Fußballfeldern. Das spart nicht nur Kosten, sondern reduziert auch unseren CO2-Fußabdruck erheblich. Solche Erfolge motivieren uns, weiter an einer zukunftsfähigen Immobilienstrategie zu arbeiten. Und ich bin stolz auf unser Möbel-Projekt: Viele Großunternehmen haben durch neue Sharing-Konzepte überschüssige Möbel, aber der Gebrauchtmöbelmarkt ist übersättigt. Wir haben das so gelöst, dass wir die Möbel an unsere Mitarbeitenden verschenken. Das zeigt, dass wir mit kreativen Ideen und Durchhaltevermögen auch ungewöhnliche Projekte umsetzen können.

Danke dir für das Gespräch Eva!

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