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IT-Probleme „Ganz“ einfach gelöst: IT-Allrounder Sebastian Ganz im Portrait
Erfahrungsbericht |

3. Juli 2024

Stellen Sie sich vor, es gibt eine Störung mit den Servern oder den Rechnern in den Behandlungsräumen einer großen Klinik, die mehrere Standorte unterhält. Oder eine neue Ambulanzstation muss IT-technisch vollständig angebunden werden. Manchmal brauchen auch die Kolleginnen und Kollegen akute Hilfe an ihren Rechnern. In der Helios Klinik in Duisburg ist für all diese Aufgaben – und für viele andere auch – der IT-Experte Sebastian Ganz zur Stelle. Schon klar: ein IT-ler ist nicht direkt am Patienten im Einsatz! Und, auch klar, an seinen Job denkt man nicht unbedingt zuerst, wenn es um die helfenden Hände in einem Krankenhaus geht. Andererseits: Ohne seinen Einsatz und den seiner Kolleginnen und Kollegen im vernetzten IT-Zentrum in Duisburg wären medizinische Anwendungen und reibungslose Abläufe an den fünf Helios Standorten der Stadt schlicht nicht möglich. Anlässlich seines 10-jährigen Firmenjubiläums gibt Sebastian Ganz Einblicke in sein vielfältiges Aufgabenspektrum.

„Mein Job ist sehr abwechslungsreich und hält immer wieder Überraschungen parat!”
Sebastian Ganz,Mitarbeiter klinische Applikationen
Über seine Aufgaben

Ganz ist zuständig für die Betreuung des Krankenhaus-Informationssystems namens „Orbis“. Betrieben wird es an sechs Standorten – an den fünf Duisburger Helios Kliniken und an seinem ehemaligen Arbeitsplatz in Wipperfürth, wo er von 2014 bis Sommer 2023 tätig war. Seine primäre Aufgabe hier: Er verarbeitet die komplexen Informationen aus den medizinischen Anwendungen und den Behandlungen. Damit managt er die IT-Systeme, mit denen die sensiblen Daten der Patienten aufbereitet werden. Zudem unterstützt er die Ärzteteams, Pflegekräfte, Medizincontrolling und Abrechnung bei so umfangreichen Aufgaben wie etwa der Therapiedokumentation. Dadurch, dass der Duisburger diese wichtigen Schnittstellen nicht nur verwaltet, sondern ständig optimiert, schafft er zusammen mit seinen Kollegen überhaupt erst die technischen Voraussetzungen, dass komplexe Projekte wie etwa die Einführung und Nutzung der elektronischen Krankenakte funktionieren. „Zugegeben, auf den ersten Blick klingt mein Job etwas einseitig. Doch für mich persönlich ist er sehr abwechslungsreich. Und hält auch immer wieder Überraschungen parat“, erklärt Ganz, der privat im Sommer des vergangenen Jahres aus Wipperfürth wieder in seine Heimat am Niederrhein zurückgekehrt ist.

Der Weg in die IT-Branche

Sein Interesse für Computer und IT ist es, was den jungen Sebastian Ganz am Anfang seiner Laufbahn, nach dem Abi, zum Informatikstudium bringt, das er 2012 abschließt. Ob ihm zu dieser Zeit schon der Gedanke durch den Kopf ging, einen medizinischen Beruf zu ergreifen? Kein bisschen! Zunächst arbeitet Ganz in einem kleinen IT-Unternehmen. Durch einen Tipp, den er zufällig bekommt, wird er auf die Stellenausschreibung in der IT für das Helios Krankenhaus in Wipperfürth aufmerksam. Zwei Jahre nach Abschluss seines Studiums, 2014, fängt er schließlich bei Helios an. Schon während seiner akademischen Ausbildung hatte sich Ganz auf den Fachbereich „Network Systems Engineering“ spezialisiert. Das profunde Wissen über digitale Systempflege hilft ihm vor allem bei Neueinführungen von Modulen oder Anpassungen in bestehenden Systemen.

Ein Rückblick

Als er noch in Wipperfürth tätig war, einem weitaus kleineren Krankenhaus, war Ganz der einzige ITler. Damals führte ihn sein erster Gang am Morgen meist vor einen seiner Monitore oder in den Serverraum. Oft musste er aber auch direkt auf Station, beispielsweise, um bei Problemen zu unterstützen, die Kollegen von ihm mit den Tablets, Visitenwagen oder Druckern hatten, die auf Station genutzt werden. In Duisburg ist er Teil eines großen IT-Teams und hat sich auf die Betreuung vor allem der komplexen Orbis-Anwendungen spezialisiert. Durch seine vorherige „One-Man-Show“ kennt er sich auch in der Breite der IT-Technik eines Krankenhauses bestens aus und kann unterstützen. „Bei äußerst dringenden Anliegen, etwa dem Ausfall einer relevanten technischen Funktion, geht es auch telefonisch, sonst per Ticket“, schmunzelt Ganz.

Immer up to date

Seit die Digitalisierung in Krankenhäusern Einzug gehalten hat, befindet sich auch die technische Ausstattung in permanentem Wandel. Auch dafür ist das IT-Team einer Klinik zuständig. In Duisburg etwa gibt es innerhalb der Abteilung sogenannte Clientmanager, die Altgeräte austauschen, oder Kolleginnen und Kollegen, die nur für das Thema Infrastruktur, also etwa Serveraktualisierungen, zuständig sind. Zudem werden immer wieder digitale Module erweitert oder ergänzt. Auch dieser Bereich gehört u.a. zu Ganz‘ Aufgaben. Oft spielt er die notwendigen Updates abends von zu Hause ein, damit die Patientenversorgung möglichst unbeeinträchtigt bleibt.

„Ich muss natürlich immer darauf achten, dass ich meine Kolleginnen und Kollegen möglichst wenig bei ihrer Arbeit störe. Während der Visitenzeiten etwa sollten alle Geräte zur Verfügung stehen, damit auch alle Module abrufbar sind. Deswegen muss ich gut überlegen, wann ich welches Update zeitlich terminiere“, erklärt er. „Dies gilt vor allem auch für größere Updates, die mehr Zeit in Anspruch nehmen: Auch sie sollten möglichst zu unproblematischen Zeiten stattfinden. Das bedeutet für mich: Ich muss häufiger Mal nachts oder am Wochenende an die Systeme ran.“  

Eine wichtige Rolle bei allem, was in der IT anliegt, spiele auch das Thema Sicherheit. In der Medizin hat sie oberste Priorität. Bei Ausfall der Systeme müsse immer ein Back-up zur Verfügung stehen, damit die Abläufe und die Patientenversorgung auch in Ausnahmesituationen jederzeit sichergestellt seien, so Ganz.

Lebenslanges Lernen

Trotz seiner hervorragenden Ausbildung und sehr guten Kenntnisse muss auch ein IT-Experte wie Sebastian Ganz stetig dazulernen, um neue Technologien einführen zu können. „Um die Digitalisierung voranzubringen, braucht es nicht nur immer wieder neue technische Ausstattungen. Wir müssen uns auch damit beschäftigen, wie sie effizient eingesetzt werden können. So, wie Ärzte und das Pflegepersonal sich regelmäßig weiterbilden, muss auch ich darauf achten, immer auf dem neuesten Stand zu sein“, erklärt Ganz.

Autorin: Brigitte Baas

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